Kulturhaus Lÿz - Historie

Aus dem Lÿz-Archiv:


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Donnerstag | 25.10.2012

Philippe Bootz: Rabot Poète / Alexandra Saemmer: Böhmische Dörfer
Literarische Installation & Lesung

Literatur
Die Installation Rabot Poète (Do., 25.10. bis So., 28.10.2012, 16 bis 22 Uhr), zu Deutsch Hobelpoet, ist Teil der Reihe Kleine unbequeme Gedichte und beginnt mit einer literarischen Animation. In regelmäßigen Intervallen erscheinen Buchstabenfolgen auf einer Projektionsfläche und lassen dem Betrachter oder besser dem Leser die Wahl: Bleiben er oder sie inaktiv, schaltet sich der Hobelpoet alsbald ab, ohne Rücksicht auf die Betrachter. Interagieren die Poesiefreunde aber, indem sie mit der Maus über die Projektion fahren und den Buchstabensalat planieren beziehungsweise abhobeln, bilden sich nach dem Zufallsprinzip kleine Texte und Gedichte. Auf diese Weise entsteht eine Abhängigkeit zwischen Werk und Leser: Erst die Aktivität des Lesers macht es möglich, das Werk zu lesen und ist auf diese Weise die beständige Erfüllung der Aufforderung des Hobelpoeten nach Interaktivität. So macht das Werk den Leser zu seinem Sklaven, doch auch darauf kann der Rabot Poète keine Rücksicht nehmen …

Entwickelt wurde Rabot Poète von dem französischen Literaturkünstler Philippe Bootz. Philippe Bootz forscht an der Université Paris 8 im Bereich Digitale Lyrik und ist Herausgeber des Magazins Alire, das sich mit elektronischer Poesie befasst.  

Alexandra Saemmer:   Böhmische Dörfer
Vorgestellt wird Rabot Poète im Rahmen der Lesung Böhmische Dörfer von Alexandra Saemmer, die an der Université Paris 8 eine Professur für Informations- und Kommunikationswissenschaft inne und zahlreiche wissenschaftliche und journalistische, aber auch literarische Veröffentlichungen vorzuweisen hat. Böhmische Dörfer ist ein „Erinnerungsraum“ aus vom Leser/Betrachter manipulierbarem Bild- und Textmaterial. In diesem interaktiven und multimedialen Gedicht geht es um die Unmöglichkeit, die Erinnerung an ein traumatisches historisches Ereignis aufrecht zu erhalten. Hintergrund ist der Todesmarsch der Sudetendeutschen im Winter 1945, der in Brno begann. Die Unmöglichkeit der Rekonstruktion einer tragischen Familiengeschichte wird die Autorin im Rahmen ihrer Performance-Lesung den Zuhörern spürbar und im konkreten Sinn „begreifbar“ machen. 

Sprache: Französisch, Deutsch


 

Spielzeit-Hefte

Waren Sie in dieser tollen Veranstaltung, von der Sie leider nicht mehr wissen, wie sie hieß und was genau gezeigt wurde? Hier finden Sie alle unsere Spielzeithefte abgebildet, mit einem Klick darauf erfahren Sie dann die Daten und Programme der jeweiligen Spielzeit:


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