Der kleine König Dezember II. lebt hinter einem Bücherregal. Er ist kaum so groß wie ein Unterarm und so dick, dass sich sein Mantel mit dem weißen Hermelinbesatz über dem Bauch nicht mehr schließen lässt. Der kleine König liebt nämlich ganz besonders Gummibärchen. Täglich besucht er die Insbürogeherin und erzählt ihr aus seiner Welt, die so anders zu sein scheint, als die der Menschen. Hier wird man groß geboren, wird dann immer kleiner und kleiner, bis man irgendwann einfach nicht mehr zu sehen ist. Außerdem weiß man bei der Geburt fast alles – vom Kompjutaprogrammieren bis zum Geschäftsessen. Je kleiner man wird, desto mehr vergisst man. Schließlich darf man sich nur noch um die schönen Dinge im Leben kümmern, denn die Kindheit liegt bei dem kleinen König am Ende des Lebens.
Das seit 2004 unter der Leitung von André Barz bestehende ProjektTheater der Universität Siegen macht aus Axel Hackes poetischer Geschichte eine atmosphärische Inszenierung, die auf humorvolle Art und Weise Traum und Wirklichkeit miteinander verstrickt.
Axel Hacke wurde 1956 in Braunschweig geboren. Nach seinem Studium in Göttingen und München war er zunächst bei der Süddeutschen Zeitung tätig. Seit 2000 arbeitet er als Schriftsteller und Kolumnist. „Der kleine König Dezember“ ist Hackes drittes Buch und wurde 1997 mit dem Fritz-Wortelmann-Preis der Stadt Bochum ausgezeichnet.