Programmänderung: Eigentlich wollte sich Fritz Eckenga mit seinem Programm „Von vorn“ dem Thema Sprache widmen, stattdessen kommt er nun mit seinem neusten Programm „Frisch von der Halde“ in die Siegener St.-Johann-Straße. Ganz Service-Onkel für Ablenkung & Verdrängung erfüllt er seinen „Verwöhn-Auftrag“ und stiehlt sich dabei nicht aus der Verantwortung: Einfach mal ´ne Kleinigkeit Nettes für den kleinen Mann, der zusammen mit seiner kleinen Frau und den beiden durchschnittlichen Kindern immer die Zeche bezahlt. Denn die wollen nicht überall die Griffel reinstecken und im Dreck wühlen. Sie wollen Zuversicht schöpfen und brauchen die Finger für was anderes. Zum in die Ohren stopfen, wenn’s drauf ankommt.
Auf gar keinen Fall den Fehler begehen und sich der Grausamkeit des Realismus’ aussetzen: “Das wird man ja wohl noch …”, “Wir müssen die Sorgen …”. Nein, das wollen Sie alles nicht hören. Schon mal gar nicht, nachdem das Eintrittsgeld für ‘ne Runde Zerstreuung entrichtet wurde. In „Frisch von der Halde“ erwirbt sich der Besucher das Recht, zwei Stunden lang nicht von der eigenen Laune belästigt zu werden. Eckenga empfiehlt: “Nehmen Sie einfach meine.”