Ein Stück über Sehnsucht, Verlust und die Kraft des Jungseins
Nini und Jameelah leben in derselben Siedlung, sie sind unzertrennlich und mit ihren vierzehn Jahren eigentlich erwachsen, finden sie. Deswegen kaufen sie sich Ringelstrümpfe, die sie bis zu den Oberschenkeln hochziehen, wenn sie ganz cool und pomade auf den Kurfürsten gehen, um mit bunten Kondomen bewaffnet für das Projekt Entjungferung zu üben. Geeignete Partner stehen schon bereit. Nini ist in den Graffitisprayer Nico verknallt und Jameelah hat ein Auge auf den Bücherwurm Lukas geworfen. Sie mischen Milch, Mariacron und Maracujasaft auf der Schultoilette, nennen das Tigermilch und streifen durch den Sommer, der ihr letzter gemeinsamer sein könnte. Die beiden Mädchen halten sich für unverwundbar, solange sie zusammen sind, doch Jameelah droht die Abschiebung in den Irak. Und als sie auch noch ungewollt Zeuginnen eines Ehrenmordes werden, droht alles zu zerbrechen.
Stefanie de Velasco [erzählt] in einem so schnellen und toughen und weisen Tonfall, wie es ihn zuletzt in Wolfgang Herrndorfs Tschick zu lesen gab. (kulturspiegel, heft 9 / 2013)
Stefanie de Velasco erhielt für den Anfang ihres Debütromans Tigermilch den Literaturpreis Prenzlauer Berg. 2014 war Tigermilch für den deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
(ab 15 Jahre, ca. 90 Minuten)