Er wollte genau da rein: zu den Helden, in die rauschhaften Nächte – erst hinter und dann auf die Bühne. Unglaublich schnell kam er an, damals, mit Soloalbum, stürzte sich hinein und ging fast verloren. Udo Lindenbergs rebellische Märchenlieder prägten und verführten ihn, doch Udo selbst wird Freund und später Retter.
Benjamin von Stuckrad-Barre wollte den Rockstar-Taumel, bekam ihn, dann folgte der Absturz. Früher Ruhm, Realitätsverlust, Drogenabhängigkeit. Und nun eine Selbstfindung im mythenumrankten Chateau Marmont in Hollywood. Was als Rückzug geplant war, erweist sich als Rückkehr in ein Leben als Roman. Schreibend erinnert er sich an seine Träume und Helden – und trifft viele von ihnen wieder. Mit Bret Easton Ellis inspiziert er einen Duschvorhang, begegnet Westernhagen beim Arzt und Courtney Love in der Raucherecke und geht mit Gottschalk zum Konzert von Brian Wilson. Andere sind tot und doch gegenwärtig, Kurt Cobain, Helmut Dietl.
Stuckrad-Barre erzählt mit seiner eigenen Geschichte zugleich die Geschichte der Popkultur der letzten 20 Jahre. Panikherz ist eine Reise in die Nacht, eine Suche nach Wahrheit, eine Rückkehr aus dem Nebel.