Eine Graphic Novel im Museum für Gegenwartskunst gehört schon zur guten Tradition bei vielSeitig. Und diesmal sind es sogar zwei!
2011 verbringt Sascha Hommer vier Monate in der 14-Millionen-Stadt Chengdu. In seinem graphischen Reisetagebuch In China widmet er sich den absurden Alltagsgeschichten, die eine Stadt wie Chengdu hervorbringt. Aus dem Aussteigermekka ist eine Metropole der Gegenwart geworden, die dem westlichen Blick fremd bleibt. Hommers meist in schwarzweißen Bildern gehaltener Zeichenstil ist klar und wenig detailreich. Mit sozialkritischen Motiven und der Veröffentlichung bei Independent-Verlagen bewegt er sich abseits des Mainstreams.
„Wo Worte selten sind, haben sie Gewicht“, heißt es im Shakespeare-Drama Richard II. Frank Flöthmann geht im Shakespeare-Jahr 2016 einen Schritt weiter und verzichtet ganz auf Worte. Ob die berühmte Balkonszene aus Romeo und Julia oder die Frage aller Fragen, die Hamlet sich selbst und einem Totenschädel stellt: Flöthmann reichen eine Sprechblase und vier Zeichen. Shakespeare zu seinem 400. Todestag ganz neu und anders und irre witzig!