Wer spricht schon gerne über Geld? Vor allem, wenn es in der eigenen Brieftasche längst nur mehr als Zitat vorhanden ist: in Form einer überbelasteten Kreditkarte. Der österreichische „Stier“-Preisträger Ludwig Müller tut es: „Total brachial“. Angesichts der eigenen finanziellen Misere hat sich der Kabarettist in seinem neuen Solo auf das heikle Terrain der finanziellen Unwegsamkeiten begeben. Sein Dilemma begann schon zu Beginn der 90-er Jahre. Damals entschloss sich Ludwig Müller, nicht Jurist sondern Künstler zu werden. Eine folgenschwere Entscheidung. Mit einem Kaleidoskop sprachlicher Miniaturen erspielte er sich bereits 1995 den Publikumspreis beim Grazer Kleinkunstwettbewerb. [...] Für sein Solo „Total brachial“ hat Ludwig Müller mit der in die finanzielle Schräglage geratenen Bühnenfigur einen Erzähler geschaffen, der spöttisch die Finanzierbarkeit einer künstlerischen Existenz hinterfragt. Mit viel Spaß am Detail zeigt er die satirische Gratwanderung des Kabarettisten zwischen Bedürftigkeit und Gier, zwischen Existenzangst und Lebenstüchtigkeit. (Text aus: "Preisträger 2008" unter
www.salzburgerstier.org)