Obwohl die Geige in der Folkmusik zu den populärsten Instrumenten gehört, findet sich im amerikanischen Jazz des 20. Jahrhunderts nur ein halbes Dutzend großer Solisten. Für eine neue, französische Art, Jazz-Geige zu spielen, stehen die Namen Jean-Luc Ponty, Didier Lockwood und Dominique Pifarély, die alle ihren ganz eigenen Weg einschlugen. Pifarélys Sound klingt eher nach dem schwarzen Jazzgeiger Stuff Smith als nach Stéphane Grappelli. Seit Mitte der 80er Jahre verbindet Pifarély eine intensive Zusammenarbeit mit Louis Sclavis. Zudem trat er mit Daniel Humair, Joachim Kühn, Tim Berne und dem Vienna Art Orchestra auf. Im Jazzclub Oase spielt er mit dem Trio Johannes Lemke (sax), André Nendza (b, perc.) und Christoph Hillmann (dr, perc.). Gemeinsam durchstreifen sie Grenzbezirke ethnischer Musikkulturen, die sie mit jazzigen Improvisationen versehen. Besonders auffällig ist die Hingabe, mit der bulgarische Folklore einbezogen wird. Das Repertoire enthält also keine Standards oder Mainstream Jazz, sondern ist eine stilistisch offene Spielweise, die von folkloristischen Klangfarben und Jazzimprovisationen lebt.