Von Frauenkraft, Liebe, Häusern und Zuckerdosen
Martyna Bunda, geboren in Gdansk (Danzig), hat eine kaschubische Seele. Ähnlich wie Günter Grass hat sie Kaschubei zur Kulisse ihrer schriftstellerischen Arbeit gemacht. Nach zahlreichen Auszeichnungen als Journalistin im meinungsbildenden Polityka-Magazin debütierte sie erfolgreich als Romanautorin mit "Das Glück der kalten Jahre", der berührenden Lebensgeschichte einer Mutter und ihrer drei Töchter, einer Frauensaga von Flucht und Vertreibung vor dem Hintergrund der Weltgeschichte. Heute gewinnen die Schicksale der vier Frauenfiguren des Romans an erschreckender Aktualität.
Karolina Kuszyk, geboren in Legnica, ehemals Liegnitz, ist als Autorin zahlreicher Feuilletons und Reportagen für deutsche und polnische Presse sowie als Literaturübersetzerin in beiden Sprachräumen zu Hause. In ihrem von Kritik und Leserschaft gefeierten Reportagenbuch "In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen (Poniemieckie)" schildert sie menschliche Schicksale aus drei Generationen, erzählt durch das Prisma der Orte, Häuser, Friedhöfe und Alltagsgegenstände aller Art, ob Schränke, kitschige Öldrucke oder Zuckerdosen. "Poniemieckie" wurde mit dem Arthur-Kronthal-Preis 2020 ausgezeichnet.
Die literarische Matinee moderiert und dolmetscht Sprach- und Kulturvermittlerin Dr. Natasza Stelmaszyk.
Den deutschsprachigen Lesepart übernimmt Anna Maria Weber von der Universität Siegen.