Die Bundesregierung stößt zugleich an die Grenzen des Wachstums und der Schuldenbremse, weil die Kosten der Klimakrise und des Klimawandels zugleich aufgebracht werden müssen. Und wir finanzieren mit unserer fossilen Lebensweise unsere Feinde.
Wie nennen wir für gewöhnlich Menschen, die keine oder wenig Verantwortung für die Folgen ihres Handelns übernehmen müssen? Kinder. Hier aber geht es ums Erwachsensein; um den Ausweg aus selbstverschuldeter, ökologischer Unmündigkeit und um Freiheit im 21. Jahrhundert.
Muss Klimaschutz vollkommen zumutungslos sein, wovon Olaf Scholz überzeugt ist? Oder trifft gar der Satz von Al Gore zu: „Das Minimum, das wissenschaftlich notwendig ist, um den Klimawandel zu bekämpfen, übersteigt das Maximum des politisch Machbaren"? Nicht etwa die Klimaziele sind der Maßstab der derzeitigen Klimapolitik, sondern die übertriebene Angst des Volkes. In jedem Fall ist ein Widerspruch entstanden zwischen dem unabwendbaren ökologischen Zeitdruck und der anscheinend gottgegebenen Langsamkeit der Demokratie: augenfällig in mühsamen Kompromissen einer Regierung unter Akteuren mit widerstrebenden Interessen.
Die Historikerin Hedwig Richter und der ZEIT-Redakteur Bernd Ulrich zeigen mit ihrem Buch „Demokratie und Revolution", wie eine notwendige Erhaltung unserer Lebensgrundlagen einhergehen kann mit der Verteidigung und Entfaltung der Demokratie. Dazu schauen sie in Vergangenheit und Gegenwart und fragen nach den oft zerstörerischen sozialen und fossilen Bedingungen, unter denen sich die Demokratie in Deutschland und anderswo entfaltet hat. Vor allem aber entwerfen sie dabei eine Zukunft, die auch kommenden Generationen Gestaltungsfreiheiten garantiert, die für eine Demokratie essenziell sind. Intelligente Klimapolitik kann Spaß machen und auch zu weniger AfD führen. Es gibt sie, die interessanten Ideen zur größten Herausforderung unserer Zeit: der Bewältigung des Klimawandels.
Hedwig Richter, 1973 geboren, studierte in Heidelberg, Belfast und Berlin. Sie ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Uni der Bundeswehr in München. Neben ihren wissenschaftlichen Veröffentlichungen schreibt Hedwig Richter u.a. für FAZ, Süddeutsche, die tageszeitung sowie DIE ZEIT. Zuletzt erschien: „Demokratie. Eine deutsche Affäre" (C.H. Beck, 2020) und „Aufbruch in die Moderne" (Suhrkamp, 2021)
Bernd Ulrich, geboren 1960, studierte in Marburg und seiner Heimatstadt Essen, verfasste über 50 Folgen der täglichen Hörfunksendung „Zeitzeichen" des WDR und war 17 Jahre stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT und Leiter des Politikressorts; dort arbeitet er heute als Redakteur für besondere Aufgaben. Er ist Träger des Henri-Nannen-Preises, des Theodor-Wolff-Preises, des Deutschen Reporter:innenpreises und Autor zahlreicher Bücher: u.a. „Guten Morgen, Abendland - Der Westen am Beginn einer neuen Epoche" (Kiepenheuer & Witsch, 2017) und „Alles wird anders. Das Zeitalter der Ökologie" (Kiepenheuer & Witsch, 2019). Zusammen mit Luisa Neubauer: „Noch haben wir die Wahl - Ein Gespräch über Freiheit, Ökologie und den Konflikt der Generationen" (Tropen/Klett-Cotta 2021).
Einige Pressestimmen:
»Und sie entwerfen eine Zukunft, die auch den kommenden Generationen die Gestaltungsfreiheiten garantieren, die für eine Demokratie essenziell sind.« - Nitro
»Das Buch ist anregend, lebhaft geschrieben und provokant. Ein Weckruf. Richter und Ulrich hoffen auf Bürger und Politiker, die sich einsetzen.« - Roland Mischke / Aachener Zeitung
»Eine geistreiche und lohnende Lektüre« - Joachim Käppner / Süddeutsche Zeitung
»Eine Empfehlung, weil sie den politisch-mentalen Rahmen der Krise klug abstecken, weil sie scharf argumentieren, scharf formulieren und dabei nicht in vulgären Moralismus verfallen.« - Arno Ozessek / rbb radiodrei