Die DDR hat es wirklich gegeben!
„Ich schlage vor, dass wir uns küssen, / Und nicht nur küssen, meine Liebe. / Ich denke auch an andere Triebe, / Die, weißt du, weiter südlich liegen. / Ich dichte nur, um dich zu kriegen.“
Gedichte wie dieses hat W. so mit 17, 18, 19 Jahren an seine Freundin Liane in München geschickt. Jetzt findet er sie in seiner Stasi-Akte wieder, von einem Oberleutnant Schnatz akribisch gegengelesen und als konterrevolutionäres Schriftgut gedeutet. Erinnerungen an eine Jugend in der DDR der 80er-Jahre kehren zurück. Rayk Wieland, geb. 1965, lebt als Autor und TV-Journalist bei Hamburg. Als er sich beim MDR bewarb, musste er Einsicht in seine Stasi-Akte nehmen, was ihm „wie eine Flaschenpost aus der Vergangenheit vorgekommen“ sei.
„Es ist leicht und lustig, es hat den Zauber des Dranvorbeigehens, um es mit Max Goldt zu sagen, und quasi aus dem Augenwinkel betrachtet sieht man sie plötzlich einmal wieder so klar wie schon lange nicht mehr, diese seltsame DDR.“ (taz)
Im Rahmen der Themenwoche „20 Jahre Mauerfall“ in Kooperation mit KulturSiegen und Universität Siegen