Schauspiel in drei Akten von Ferdinand Bruckner
„Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur aufrecht zu erhalten.” (Keilschrift auf babylonischer Tontafel, um 1000 vor Chr.)
Kranke Jugend? Krank aus Angst vor dem Leben, dem Ungewissen, dem Alleinsein, auf der Suche nach Halt und Orientierung. An der Schwelle zum Erwachsenwerden erprobt eine Gruppe von Studenten exzessiv ihre eigenen Lebensentwürfe. Orientierungslosigkeit und ein ungestillter Hunger nach Liebe lässt die jungen Männer und Frauen in einem Beziehungschaos versinken, das bis zur Selbstzerstörung führt.
Ferdinand Bruckner gelang mit „Krankheit der Jugend“ 1926 der Durchbruch als Dramatiker. Das Schauspiel spielt im Nachkriegs-Wien der 20er Jahre. Der Regisseur Marcus Brien, Leiter der Neuen Studiobühne der Universität Siegen, holt die zeitlose Geschichte in die Gegenwart und beleuchtet eine Jugend zwischen Anpassung und der Erprobung von Grenzen.